Das Burnout Syndrom gilt ab sofort als Krankheit

Das Burnout Syndrom: Dein persönlicher Klimawandel

DIE AUSEINANDERSETZUNG MIT DEM BURNOUT SYNDROM ERINNERT AN DIE ART, WIE WIR MIT DEM KLIMAWANDEL UMGEHEN.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Burnout Syndrom erstmals als Krankheit anerkannt. Ein schier unendlich lange andauernder Streit unter sogenannten Fachleuten, scheint damit beendet.

Dieser Artikel zeigt den daraus resultierenden Vorteil, aber auch die gefährlichen Fallen auf, die aufgrund dieser Änderungen entstehen. Bietet aber auch eine Lösung an!

Ist jetzt, in Bezug auf das Burnout Syndrom, alles gut?

Von wegen! Die WHO weist explizit darauf hin, dass das Burnout Syndrom, und somit auch der Begriff Burnout, „ausschließlich im beruflichen Zusammenhang und nicht für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen verwendet werden sollte“.

Weiters werden drei Dimensionen der Krankheit angeführt:

  • ein Gefühl von Erschöpfung,
  • zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job
  • sowie verringertes berufliches Leistungsvermögen.

Zunächst ist das tatsächlich eine fundamentale Verbesserung des Ist-Zustandes. Ab sofort haben Ärzte offiziell die Möglichkeit, Menschen, die den Stress am Arbeitsplatz nicht länger aushalten, in den Krankenstand zu schicken.

Und schon sind wir wieder an jenem kuriosen Punkt angelangt, an dem

  • du einem Arzt gegenübersitzt, der dich in die Mühlen des Gesundheitssystems schickt,
  • die Uhr zu ticken beginnt, weil völlig klar ist, dass der Krankenstand nicht ewig dauern wird, und
  • ein Bild in deinem Kopf entsteht, dass dich eines Tages neuerlich am gleichen Arbeitsplatz zeigt,
  • die Verantwortung, das Burnout Syndrom zu überwinden, ausschließlich in deine Hände gelegt wird,
  • die Politik darauf verweisen wird, dass die bestehenden Behandlungsmethoden und Rahmenbedingungen völlig ausreichend sind,
  • die Wirtschaft keinerlei Anstalten zeigen wird, die Ursache für den Stress zu bekämpfen, und
  • du mit stumpfsinnigen Begriffen konfrontiert wirst, wie Stress- und Zeitmanagement, Work-Life-Balance und Entspannungstechniken.

Das heißt, außer einem offiziell genehmigten Krankenstand, hat sich genau NICHTS verändert. Anmerken möchte ich an dieser Stelle, dass bereits bisher viele Ärzte sehr großzügig darin waren, Menschen mit der „inoffiziellen Diagnose“ Burnout in den Krankenstand zu schicken.

Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-05/gesundheit-burnout-who-krankheiten-transgender?fbclid=IwAR0gK70j-SB056hXYlUerwecd24oai36mf_TudPhl10v8vYRU0sj9ks-9qk

Und hier sind wir nun. Immer noch.

Was bedeutet das, wenn das Burnout Syndrom nun offiziell als Krankheit gilt (mit der Einschränkung auf den beruflichen Zusammenhang)?

Den Vorteil des offiziellen Krankenstandes habe ich bereits erläutert. Viel wichtiger ist allerdings der Hinweis auf die Gefahr, die diese - durch die WHO herbeigeführte - Veränderung mit sich bringt.

Wir sind in dem Glauben und dem Verhalten aufgewachsen, und festigten diesen Glauben und dieses Verhalten im Laufe unseres Erwachsenendaseins, dass wir, bei welchen Beschwerden auch immer, einen Arzt konsultieren. Das ist auch richtig und ich möchte an dieser Stelle unmissverständlich klarstellen, dass ein Arzt in jedem Fall aufgesucht werden soll - insbesondere auch bei Burnout Anzeichen!

Entscheidend ist die Erwartung, die wir in uns tragen, wenn wir dem Arzt unsere Leidensgeschichte erzählen. Wir erwarten, dass der Arzt nun etwas macht (ein Medikament verschreibt, eine Therapie vorschlägt, Bettruhe empfiehlt oder dergleichen), dass wir anschließend umsetzen und dann wird alles wieder gut.

Den fantastischen Errungenschaften der Medizin ist es zu verdanken, dass diese Erwartung einerseits in den allermeisten Fällen erfüllt wird.

Und dann hören wir andererseits die unzähligen Geschichten von Menschen, die über einen teils jahrelangen Spießrutenlauf von einem Arzt zum Nächsten, von einer Therapie zur Anderen und von einem Jammertal zu einem anderen Jammertal berichten. Und alle diese Geschichten enden mit der verzweifelten Feststellung, dass sich ihr Zustand im Grunde weiter verschlechtert hat.

Das ist kein pauschaler Vorwurf an Ärzte oder Therapeuten. Es handelt sich lediglich um die Beschreibung der Realität. Schauen wir genauer hin.

Achte auf dein Burnout Syndrom
Was steckt hinter dem Burnout Syndrom?

Was hat das Burnout Syndrom mit dem Klimawandel zu tun?

Der Titel dieses Artikels („Das Burnout Syndrom: Dein persönlicher Klimawandel“), möchte provozieren, dass wir endlich die Augen aufmachen.

Beim Klimawandel ist der Mehrheit der Menschen und der Wissenschaft klar, dass er nicht nur stattfindet, sondern auch, dass schleunigst etwas passieren muss. Die Auswirkungen werden immer mehr sicht- und spürbar.

Wir wissen, dass etwas getan werden muss und wir wissen auch, WAS getan werden muss. Aber wir tun es nicht. Oder nur zögerlich, reden um das Thema herum oder schieben die Verantwortung für die Klärung des Problems auf andere Personen oder Personengruppen. Der Klimawandel verschwindet wieder von der Bildfläche, um zeitversetzt erneut mit Berichten über dramatische Entwicklungen aufzuschlagen.

Verdrängung ist bei diesem Thema in etwa so klug, wie sich umzudrehen, um das brennende Haus nicht sehen zu müssen.

Beim Burnout Syndrom ist das nicht anders. Was muss den noch passieren, dass wir endlich damit beginnen, die volle Verantwortung zu übernehmen und tun, was verdammt nochmal getan werden muss? Warten wir noch länger darauf, dass uns jemand dieses Problem abnimmt, dass uns jemand sagt, was jetzt konkret getan werden muss oder gar darauf, dass sich das Problem schon irgendwie von alleine lösen wird?

DAS DARF DOCH ALLES NICHT WAHR SEIN!

Sprechen wir Klartext

Überdenken wir auch nur kurz den Aspekt, wonach die WHO das Burnout Syndrom „ausschließlich im beruflichen Zusammenhang“ verwendet wissen will, kommen wir an einer Feststellung und einer daraus resultierenden, logischen Frage nicht umhin: „Okay, Stress führt zu Burnout. Aber was führt zu Stress?

Selbstverständlich sind die Arbeitsbedingungen mancherorts katastrophal. Wir tun stets so, als würden wir in hochmodernen und aufgeklärten Zeiten leben, in denen uns alle Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Und dann werden Menschen der Willkür einiger eiskalter Manager ausgesetzt, die sie behandeln wie neuzeitliche Sklaven und keinerlei Rücksicht auf ihre individuellen Leistungsgrenzen nehmen.

Andererseits: Wer zwingt dich dazu, dich dieser Willkür auszusetzen? Wer hat die Entscheidung getroffen, diesen Job anzunehmen und ihn trotz der widrigen Umstände weiterhin auszuüben? Hat irgendjemand für dich bestimmt, dass du keine Alternativen hast und du dich bis zum Burnout Syndrom für die Träume eines Anderen aufopfern musst?

Du denkst jetzt vermutlich, „Ja cool, aber was soll ich machen? Ich brauche das Geld …“, „Gute Jobs gibt es nicht wie Sand am Meer!“ oder „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es in einem anderen Job genauso ist.“.

Alles klar. Bleibt nur noch eine einzige Frage zu klären: Wie zur Hölle soll dir dann ein Arzt dabei helfen und dein Burnout Syndrom heilen?

Burnout Syndrom und die Erfahrungen in anderen Lebensbereichen

Das Burnout Syndrom gilt (laut WHO) also ausschließlich im beruflichen Zusammenhang und nicht für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen.

Ich persönlich halte diese Aussage für extrem gefährlich! Meine eigenen Erfahrungen mit dem Burnout Syndrom, aber auch die unzähligen Geschichten, die mir Menschen in den letzten Jahren von ihren Erlebnissen erzählten, zeichnen ein ganz anderes Bild.

Niemandem, der sein Burnout Syndrom nachhaltig überwinden konnte, gelang dies ausschließlich dadurch, seine Job-Situation zu klären. Wenn doch, dann war das kein Burnout, sondern „lediglich“ Stress am Arbeitsplatz.

Ein ausgewachsenes Burnout zu überwinden, umfasst sämtliche Lebensbereiche. Und noch lange bevor man sich um die richtige und passende Gestaltung dieser Lebensbereiche kümmern kann, kommt die Auseinandersetzung mit sich selbst.

Die ehrliche Auseinandersetzung mit unserer Vorstellung eines befriedigenden Lebens, unserem Verlangen nach Glückseligkeit, dem Vertrauen in unsere Fähigkeiten und Handlungen und der Beharrlichkeit, wie wir unseren wahren Träumen folgen.

Wir klammern uns an das Burnout Syndrom

Daran führt kein Weg vorbei. Allerdings, was machen wir stattdessen? Wir halten an unseren Lebensumständen fest, obwohl uns diese schon viel zu lange erdrücken. Verdrängen, was in uns nach Erfüllung schreit, weil wir kein Vertrauen in uns selbst haben. Das alles führt zu Gewohnheiten, die uns davon abhalten, den Blick nach innen zu richten. Nach dem Motto „es könnte ja noch schlimmer kommen“, kämpfen wir uns auf altbekannten, ausgetretenen Pfaden durch’s Leben und hoffen auf Besserung.

Warum aber klammern wir uns nur so fest an unsere gleichermaßen lieb gewonnenen wie festgefahrenen Gewohnheiten? Die Antwort ist klar: Weil wir sie erschaffen! Diese Gewohnheiten sind die Kinder unserer längst überholten Vorstellungen eines glücklichen Lebens. Diese Vorstellungen wurden durch Erziehung, Sozialisation und gesellschaftlicher Konvention geprägt; also von Vorstellungen, die von außen an dich herangetragen wurden und nicht auf Basis dessen entstanden sind, was oder wer du von Natur aus bist und welche Bedürfnisse in dir nach Erfüllung schreien.

Und weil es nun einmal der Natur von uns Menschen entspricht, die Erzeugnisse unseres eigenen Geistes zu schützen, stellen wir unser Verhalten nicht infrage. Wie versuchen durch Anpassung Lebensumstände zu schaffen, die mitnichten unserer eigenen Wahrheit entsprechen.

Die Folge daraus ist ein Burnout Syndrom, das ab sofort als Krankheit gilt, jedoch ausschließlich im beruflichen Zusammenhang. Wie der Klimawandel, der betrifft ja auch nur das schmelzende Eis - und nicht dich …

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