Was ist eine Erschöpfungsdepression?
Was ist eine Erschöpfungsdepression? Zunächst klingt der Begriff furchtbar. Also wollen wir ihn nicht nur erklären, sondern ihm gleich auch den Zahn ziehen.
Wer kennt ihn nicht, den teils jahrelangen Spießrutenlauf von einem Arzt zum Nächsten, von einer Therapie zur Anderen, von einer alternativen Behandlungsmethode zur Dritten und Vierten? Hatte man bisher noch etwas Kraft zur Verfügung, fällt das bisschen Energie nun diesem zermürbenden Spießrutenlauf zum Opfer. Und das alles ohne jemals wirklich herauszufinden, was einen da eigentlich getroffen hat. Höchste Zeit, die Frage aller Fragen zu stellen: Was ist eine Erschöpfungsdepression?
Dieser Artikel spricht Klartext und reißt schonungslos Themen an, die meist unter den Teppich gekehrt werden. Nein, Samthandschuhe sind bei diesem Thema absolut Fehl am Platz. Du musst mit dem Artikel nicht einverstanden sein. Über die Frage - Was ist eine Erschöpfungsdepression? - nachzudenken, reicht völlig …
Mit der Frage - Was ist eine Erschöpfungsdepression? - bewegt man sich zwangsläufig auf dünnem Eis
Um es mir einfach zu machen, könnte ich nun die allgemeine Antwort darauf niederschreiben und es gut sein lassen. Die allgemeine Antwort auf die Frage Was ist eine Erschöpfungsdepression? lautet: Es ist ein Oberbegriff für bestimmte Arten von persönlichen Krisen, die als Reaktion auf andauernden Stress und Überlastung (insbesondere am Arbeitsplatz) auftreten.
Und schon sind wir in einem Dilemma, weil sich zwangsläufig weitere Fragen stellen. Was hat den Stress verursacht, oder ist nicht eigentlich eine "herkömmliche" Depression gemeint? Und überhaupt: Reden wir bei einer Erschöpfungsdepression im Grunde nicht von einer Krankheit? Immerhin streiten sich darüber Menschen, die mindestens doppelt so klug sind wie wir alle zusammen.
Natürlich ist es richtig und wichtig einen Arzt aufzusuchen, wenn einem der Körper zu verstehen gibt, dass nichts mehr geht. Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, depressive Phasen/Gedanken, oder welche belastenden Symptome auch immer auftreten. Eine Abklärung durch einen Arzt ist unumgänglich.
Ich werde nicht müde, bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf hinzuweisen. Nicht zuletzt deshalb, weil die oben angeführten Symptome die verschiedensten Ursachen haben können.
Erschöpfungsdepression. Klären wir zuerst den Begriff
Eine Erschöpfungsdepression ist ein anderes Wort für Burnout oder dem Burnout Syndrom. Es ist keine Krankheit, sondern eine Stop-Tafel, an der die Karte mit dem richtigen Weg angeheftet ist.
Burnout heißt ausgebrannt sein. Die Energie, die Kraft, die Freude, die Motivation, der Sinn, die Hoffnung, die Liebe, die Zuversicht, der Optimismus, der Wille … all das und noch vieles Mehr scheint sich in Luft aufgelöst zu haben und hat eine dumpfe Leere hinterlassen, in der nur noch der quälende Schmerz der Machtlosigkeit vorhanden ist.
Ausbrennen. Ein Feuer, dem brennbares Material oder Sauerstoff entzogen wird, brennt aus. Das Feuer erlischt und zurück bleibt lediglich die graue, stinkende Asche, wo noch vor kurzer Zeit wunderbare Flammen für Wärme oder eine entspannte Atmosphäre gesorgt haben.
Der Begriff Erschöpfungsdepression gibt allerdings noch wertvollere Hinweise als das nebulöse Burnout.
Der Körper oder Geist ist also erschöpft. Und weil dem über längere Zeit hinweg nicht - oder nicht entschieden genug - entgegengetreten wurde, reagiert der Körper oder Geist nun mit Depressionen. So weit, so klar ...
Setzen wir nun die Erschöpfung in einen anderen Kontext, erfahren wir, was in Wahrheit erschöpft ist.
Stell dir kurz jene Lebensbereiche vor, die in deinem Leben in den letzten Jahren sehr dominant waren. Ist nicht besonders schwierig, sind ohnehin meistens die Gleichen: Job, Beziehung, Sport, Freizeitgestaltung, Freunde etc.
Und genau damit näherst du dich bereits einem interessanten Aspekt. Wie sind diese Lebensbereiche für dich? Motivierend, befriedigend, abwechslungsreich, positiv herausfordernd, liebevoll, wertschätzend, von Entwicklung geprägt?
Oder sind diese Lebensbereiche erschöpft, vielleicht sogar ausgeschöpft?
- Leergepresst wie eine längst ausgetrocknete Zitrone.
- Der einst hochinteressante Job wurde mittlerweile zu einer eintönigen Plackerei.
- Die Beziehung gefangen in einem sich immer wiederholenden Alltag wie im Film "Und täglich grüßt das Murmeltier".
- Freundschaften geprägt von oberflächlichem Geschwätz und einfallslosen Ablenkungen.
- Die Freizeitgestaltung hat RTL, Netflix und das Smartphone übernommen.
Irgendwann ist jeder Wunderbaum im Auto aufgebraucht, jedes noch so wunderbare Parfum vom Schweiß abgelöst und die einst leuchtende Farbe von der Wand durch ein fahles Grau ersetzt.
Ist die ursprüngliche Energie aufgebraucht, also erschöpft, folgt unweigerlich der Niedergang, bis hin zum Stillstand. Depression.
Über diesen Aspekt solltest du unbedingt nachdenken. Ebenso über dem Folgenden.
Das Dilemma mit Begriffen
Damit wir das alltägliche Chaos einigermaßen bewältigen können, haben wir für alles Mögliche einen Begriff. Schwarze Flecken auf dem Zahn ist Karies, Dellen an den Beinen sind Cellulite, ein Kratzer am Auto ist ein Versicherungsschaden und Donald Trump ist ein A ... merikaner.
Somit können wir alles schnell und einfach in vorgefertigte Schubladen ablegen und darauf vertrauen oder hoffen, dass irgendjemand eine entsprechende Lösung für das Problem parat hat.
Das Dilemma besteht nun in der verhängnisvollen Affäre von Begriff und Lösung. Einerseits haben wir da diesen Begriff Erschöpfungsdepression und andererseits die Erwartung, dass nun jemand eine Lösung auf den Tisch knallt und wir können weiterhin unser Ding machen wie bisher.
Dazu kommt, dass alle diese Begriffe wie zum Beispiel Trump, Erschöpfungsdepression oder Burnout ein fürchterlich mieses Image haben. Niemand will etwas damit zu tun haben, geschweige denn Verantwortung dafür übernehmen.
Und plötzlich erschöpft sich der Begriff selbst, weil niemand was damit anzufangen weiß. Schauen wir also genauer hin, wie man richtig mit einer Erschöpfungsdepression umgeht und wie die teils katastrophale Realität aussieht.
Meine Psychotherapeutin ist eine schlaue Frau
Damit wir uns dem Thema auf eine verständlichere Art und Weise nähern, möchte ich kurz eine persönliche Erfahrung mit dir teilen, die mein Leben nachhaltig verändert hat.
Nachdem ich vor Jahren meiner Psychiaterin bei meinem zweiten Termin eine Zeit lang gedankenabwesend nicht zugehört habe, schob sie ihre Akten zur Seite, stand auf und fing an mich anzuschreien. Minutenlang hielt sie mir eine Standpauke, dessen Pointe auf folgendes hinauslief:
Wenn ich mich nicht endlich wie ein erwachsener Mann verhalte, werde ich Medikamente einwerfen, Therapien machen und von einem Arzt zum Nächsten laufen können, bis ich vor Erschöpfung umfalle. Die Fehltritte in meinem Leben zu erkennen, wird mir keiner dieser Ärzte abnehmen. Kein Therapeut wird mich an die Hand nehmen und meine Probleme lösen. Und wenn ich denke, dass Medikamente jene Klarheit in mein Leben bringen, damit ich meine Irrwege erkenne, dann glaube ich wohl auch noch an den Osterhasen.
Päng, das hat gesessen und prägt mich bis heute! Wohlgemerkt: Diese Dame hat eine jahrelange schulmedizinische Ausbildung abgeschlossen, trägt zwei Doktortitel vor ihrem Namen und hat eine jahrzehntelange Erfahrung als Psychiaterin vorzuweisen.
Sie hat mir damit nicht einfach nur die Augen geöffnet und ganz nebenbei mein Leben gerettet. Diese taffe Frau Dr. Dr. hat mir einen ordentlichen Arschtritt verpasst und dafür gesorgt, dass ich in die Gänge komme. Obwohl mit meinen Depressionen dermaßen am Abgrund kauernd, dass ich bereits nach „Selbstmord wirksame Methoden“ gegoogelt habe, hat sie das einzig Richtige getan.
Zeitmanagement? Ja klar …
Jetzt mag „das einzig Richtige“ bei jedem etwas anderes sein, aber Klartext in Bezug auf eine Erschöpfungsdepression ist das, was in jedes Erstgespräch bei einem Arzt gehört.
Stattdessen werden uns Strategien umgehängt, die ein wenig an der Oberfläche kratzen, ohne auf das Naheliegende, auf das „Einfache“ einzugehen. Oberflächliche Strategien wie
- Zeit- und Stressmanagement
- Arbeit mit dem inneren Kind
- Work-Life-Balance
- Konflikttraining
- Steigerung beruflicher Fähigkeiten
- Entspannungstechniken
- gesundheitspsychologische Beratung
- soziales Netz stärken
- Aktivitäten, die Spaß machen
- Sport treiben
- delegieren lernen
- Ruhepausen einlegen
- unrealistische Erwartungen abstellen
- realistische Ziele setzen
- sich seine Stärken bewusst machen
- usw.
Das mag alles seine Berechtigung haben, letztlich ist es willkürlicher Aktionismus, der ein einziges Ziel verfolgt: Mit den entstandenen Lebensumständen und Einstellungen trotz Erschöpfungsdepression oder Burnout wieder zu funktionieren, um genau diese aktuellen Lebensumstände bewältigen zu können.
Das ist, als würden wir mit einem Auto gegen eine Mauer rasen, die rumliegenden Trümmer zusammen kleben, um anschließend wieder mit dem Auto rasen zu können.
Schauen wir uns die Realität an
Sind wir krank, gehen wir zum Arzt. Der Arzt nimmt sich gefühlte sieben Minuten Zeit, um eine Diagnose zu erstellen und die Therapie vorzutragen. Medikamente, Gesprächstherapie, Krankenstand und eine Broschüre, in der die oben angeführten Strategien beschrieben werden: „Zeitmanagement für Anfänger“ …
Unser Wohlbefinden ging den Bach runter und der Arzt soll nun - wie sonst auch - etwas tun, damit die Krankheit weggeht und das Wohlbefinden zurückkommt.
Wir sind durch unsere bisherige Lebenserfahrung und dem Verhalten der Gesellschaft dermaßen auf diese Abfolge eines Arztbesuches konditioniert, dass wir diese Logik nicht einmal mehr infrage stellen.
In den Fängen von Big Business
Das Gesundheitswesen verschlingt alljährlich Milliarden an Euros. Es ist ein sogenanntes „Big Business“, an dem zahlreiche Wirtschaftszweige, Arbeitsplätze und Bühnen für politische Selbstdarstellung hängen. Die Pharmaindustrie, mit ihren vielen grandiosen Errungenschaften, ist der Big Boss dieses Systems, dass uns das Gefühl von Versorgungssicherheit vermittelt.
Die Erzählungen von Heerscharen an Spießroutenläufern können ein Lied davon singen, was dieses Gesundheitswesen nun mit Menschen macht, die mit der "Diagnose Erschöpfungsdepression“ aufschlagen.
Krochen diese Menschen auf dem Zahnfleisch ins Wartezimmer eines Arztes, haben sie nicht etwa die Quelle der Schmerzlinderung erreicht. Nein, jetzt zeigt dieses System seine gewaltigen Ausmaße und die schier unendlichen Möglichkeiten, durch die sich der Patient ab sofort durchzukämpfen hat.
Geduldig auf den nächsten Termin warten, ist dabei die Überschrift jenes Kapitels, das niemals an jenen Punkt zu kommen scheint, an dem so etwas wie Heilung stattfindet. Ein eingereichter Antrag für einen Rehaplatz oder eine Umschulung hier, ein Termin bei einem Therapeuten den man sich leisten kann da und oben drauf ist die Krankmeldung vorerst auch nur befristet.
Der Hausverstand schreit "Das darf doch alles nicht wahr sein!", aber das Big Business hat uns bereits im Griff.
Nein, wäre eine Erschöpfungsdepression eine anerkannte Krankheit, die in allen Köpfen des Systems als solche wahrgenommen wird, wäre dieses System nicht dermaßen unbarmherzig.
Damit wir uns richtig verstehen: Psychotherapie ja, dann aber richtig und vor allem - schnell.
Aber ich kann doch nicht …
Das ist aber noch nicht alles: Wir scheinen darauf programmiert zu sein, dass wir das bisher geschaffene Leben in seinen Grundzügen aufrecht erhalten müssen. Der Job ist der Job, die Beziehung ist die Beziehung, der Wohnort ist der Wohnort, die Freunde sind die Freunde, meine Einstellungen sind meine Einstellungen, meine Fähigkeiten sind meine Fähigkeiten usw.
Alles ist, wie es ist und muss auch für immer so bleiben. Da wir nun an einer Erschöpfungsdepression „erkrankt“ sind, müssen wir lediglich dafür sorgen, dass wir wieder so hergestellt werden, dass wir in den Lebensumständen - die halt so sind, wie sie sind - funktionieren. Wir sagen Sätze, wie …
- „Ich kann doch nicht den Job kündigen, ich brauche das Geld!“
- „Den Wohnort wechseln? Nachdem ich so lange nach einer Wohnung gesucht habe?“
- „Die Beziehung will ich nicht beenden. Alleine fühle ich mich einsam!“
- „Ich habe eine Ausbildung als Krankenschwester, also werde ich für immer eine Krankenschwester sein.“
- „Der Chef ist nun einmal der Chef. Er hat das Recht mich anzuschreien. Was soll ich schon dagegen tun?“
- „Ich bin zu alt, um mein Leben umzukrempeln.“
- „Was, ich bin Schuld daran, dass ich jetzt ein Burnout habe?“
- „Ich hatte eine schwierige Kindheit.“
- „Nur harte Arbeit ist gute Arbeit!“
- usw.
Auch an dieser Stelle lohnt es sich mal genauer hinzusehen und herauszufinden, was du den wirklich willst und nicht einfach akzeptierst, weil es halt ist, wie es ist ...
Was ist eine Erschöpfungsdepression? Finde die Antwort selbst heraus. Für dich!
Leider sprechen nur wenige Ärzte und Therapeuten Klartext und schicken dich stattdessen in den Spießrutenlauf des oben beschriebenen Systems. Nur Wenige von ihnen sagen dir was Sache ist: „Schau dir deine Lebensumstände an und sag mir dann die Antwort auf die Frage Was ist eine Erschöpfungsdepression?“.
Wenn Burnout oder eine Erschöpfungsdepression Krankheiten sind, was wird dann eigentlich geheilt? Da nichts geheilt werden kann, werden die Ursachen verdrängt, die Beschwerden zugedeckt und es wird versucht, einen Zustand herzustellen, der dich mit deinen aktuellen, unbefriedigenden Lebensumständen klarkommen lässt. Du sollst funktionieren, für den falschen Job, die zu Tode gerittene Beziehung, für die 55 m2-Wohnung, für die Karriere und die Aussicht auf eine unsichere Rente. Lies dir diesen Absatz bitte noch einmal durch …
Was ist eine Erschöpfungsdepression? Eine Krankmeldung?
Machen wir uns nichts vor: Der einzige Grund, der dafür spricht, eine Erschöpfungsdepression oder ein Burnout als Krankheit zu bezeichnen besteht darin, dass man sich krankmelden kann. Das ist gut, insofern soll’s mir recht sein, hier von einer Krankheit zu sprechen. Aber was machen wir nun mit dieser Zeit, die uns durch die Krankenversicherung zur Verfügung gestellt wurde?
Wir laufen von einem Arzt zum Nächsten, werfen Medikamente ein und versuchen in Therapiegesprächen herauszufinden, wie wir uns gegen Mobbing wehren, die zunehmende Arbeit bewältigen und die erschütternden Zukunftsperspektiven weniger katastrophal formulieren können - um nur einige Beispiele zu nennen. Das darf doch alles nicht wahr sein …
Die Erschöpfungsdepression sagt
STOP
und je mehr es wehtut, desto lauter „schreit“ es dich an. Aber anstatt stehenzubleiben und darüber nachzudenken, warum es kein Heilmittel gegen die Krankheit Erschöpfungsdepression gibt, ignorieren wir dieses STOP und hoffen darauf, dass uns jemand diesen Schmerz abnimmt.
Was brauchst du?
Dem Feuer wurde etwas Existenzielles entzogen, weshalb es plötzlich kein Feuer mehr sein kann. Nicht mehr brennbares Material hat dafür gesorgt, dass das Feuer erloschen ist, sondern weniger.
Was brauchst du, damit dein Feuer wieder entflammt? Medikamente? Stressmanagement? Zahlreiche Gespräche, bei denen du über deine Arbeitskollegen jammern kannst? Was brauchst du?
Klar, eine Erschöpfungsdepression fühlt sich an wie eine Krankheit. Es schmerzt an den unterschiedlichsten Stellen des Körpers, ständige Müdigkeit, Übelkeit, Niedergeschlagenheit und vieles mehr.
Die Ursachen für die - zum Beispiel - Übelkeit, liegen allerdings nicht daran, dass du dir in einem Restaurant eine Salmonellenvergiftung eingefangen hast und nun, durch ein Medikament unterstützt, Linderung erfährst und nach wenigen Tagen wieder fit bist.
Die Ursachen liegen - meiner persönlichen Überzeugung nach - in der nicht zu deinem Naturell passenden Gestaltung deiner einzelnen Lebensbereiche. Das ist kein Vorwurf, so ist das Leben - kann passieren. Hör auf das „STOP“, bleib stehen und denke darüber nach, was in deinem Leben falsch läuft. Ist das einfach? Ohhhhh nein! Aber alternativlos.
Stell dir endlich die Frage: Was ist eine Erschöpfungsdepression?
Wirf dabei einen brutal ehrlichen Blick auf deine Lebensumstände. Auf deinen Job, deine Beziehung, deine finanzielle Situation, deine Freizeitgestaltung, auf deinen Alltag, auf deinen Freundeskreis und vor allem darauf, wie weit jeder einzelne deiner aktuellen Lebensumstände von deinen ursprünglichen Erwartungen abweicht.
War es dieser Job, den du immer machen wolltest, diese Art von Beziehung, diese Freizeitgestaltung usw.?
Ich kann es regelrecht hören, wie du gerade denkst „Ja und, was mach ich dann damit, Herr Gscheit?“ Aber, so einfach ist das nicht. Solange du die Betonung dieser Frage nicht auf „Was mach ICH dann damit?“ legst, hat es überhaupt keinen Sinn, über einen neuen Weg nachzudenken.
Noch eine Frage, die in diesem Zusammenhang von enormer Bedeutung ist:
Wer ist Schuld an deiner Erschöpfungsdepression?
NIEMAND! Absolut niemand ist Schuld an deiner Erschöpfungsdepression. Du nicht, aber auch nicht dein Arbeitgeber, dein Chef, deine Arbeitskollegen, nicht deine Nachbarn, deine Familienangehörigen, dein Lebenspartner oder deine Bank, deine Eltern, deine Kindheit … NIEMAND!
Was nützt es dir, wenn du zum Beispiel deinen Chef als Schuldigen definiert hast, weil er dich schlecht behandelt und du darunter leidest? Nichts! Dein Zustand bleibt deshalb unverändert.
Das Schlüsselwort bei einer Erschöpfungsdepression heißt Verantwortung
Und Verantwortung ist eine völlig andere Nummer als Schuld. Du bist absolut und uneingeschränkt dafür verantwortlich, ab jetzt Entscheidungen zu treffen, die zu anderen Konsequenzen führen werden. Was in der Vergangenheit passiert ist, ist passiert. Es liegt in deiner Verantwortung, diese unwiderruflichen Tatsachen hinzunehmen, weil du sie nicht mehr ändern kannst. Außerdem ist es deine Verantwortung, keine Schuldigen für deine Erschöpfungsdepression zu suchen, weil das überhaupt nicht - NULL - dafür sorgt, dass es dir besser gehen wird.
Deine Verantwortung ist es, nicht am Täter- und Opferspiel teilzunehmen, weil dich das lediglich in jenem Zustand gefangen hält, dem du gerade versuchst zu entkommen.
Und schließlich liegt es ausschließlich in deiner Verantwortung, diese Krise zu überstehen oder diese Krankheit zu heilen, sofern du der Meinung bist, dass es sich bei einer Erschöpfungsdepression um eine Krankheit handelt. Dafür ist nicht dein Arzt, dein Therapeut, die Rehaklinik oder sonst ein Mensch oder eine Institution verantwortlich. Du ganz alleine bist dafür verantwortlich!
Wenn du jetzt denkst, dass das verdammt viel Verantwortung ist, die du zu tragen hast, dann gratuliere ich dir aus der Tiefe meines Herzens zu dieser Erkenntnis!
Was ist eine Erschöpfungsdepression? Stop! Verantwortung übernehmen!
Es heißt, dass jeder Mensch ein Buch in sich hat. Also habe ich meines geschrieben. Es war mir ein riesiges Bedürfnis, meine Geschichte, meine Erfahrungen und meine Methode - mit der ich meine Lebenskrise überwinden konnte - detailliert in einem Buch zu beschreiben. Das Ergebnis ist ein äußerst erfolgreiches, 358 Seiten starkes Buch mit dem Titel "Leck mich! Jetzt bin ich dran!"
LECK MICH! JETZT BIN ICH DRAN!
LECK MICH! JETZT BIN ICH DRAN!
Entdecke die Macht der Veränderung und überwinde deine Krise
In diesem Buch teilt der Autor seine persönliche Erfahrung mit Burnout und wie er durch seine eigene entwickelte WAVES-Methode sein Leben wieder auf Kurs gebracht hat. Der Leser wird in die WAVES-Methode eingeführt, die aus fünf wichtigen Schritten besteht und lernen, wie man diese Schritte anwendet, um seine Krise zu bewältigen. Der Autor zeigt, wie die WAVES-Methode angewendet wird, um verschiedene Krisen wie Burnout, Depression, Midlife Crisis oder Stillstand zu überwinden. Dieses Buch bietet praktische Werkzeuge und Ratschläge für alle, die auf der Suche nach einem Weg sind, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.